Tischlerei ABC:
So werden Holzverbindungen geleimt

Tischlerei ABC: So werden Holzverbindungen geleimt

In der Tischlerei kommt der Holzleim täglich zum Einsatz. Aber auch aus Hobbywerkstätten ist der Holzklebestoff nicht wegzudenken. Damit geleimte Holzverbindungen lange halten, ist die korrekte Anwendung des Holzleims der wichtigste Schritt in der Verarbeitung. In diesem Beitrag finden Sie viele Tipps, wie Holzleim richtig angewendet wird.

Die unterschiedlichen Holzleime

Für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete gibt es verschiedene Holzleime, die sich durch ihre Eigenschaften unterscheiden.

  • PVA Leim
    Der PVA Leim wird auch als „Tischlerleim“ bezeichnet. Er ist weiß, wird aber nach der Aushärtung durchsichtig. Dieser Holzleim wird für sehr viele Projekte in der Tischlerei verwendet, jedoch ist er nicht wasserfest.
  • PU- oder PUR-Leim
    PU-Leime zählen zu den stärksten Leimen und sie sind wasserfest. Allerdings müssen bei der Anwendung viele Sicherheitsaspekte wie eine ausreichende Lüftung beachtet werden. Daher wird dieser Holzleim nur an Tischlereien und andere gewerbliche Betriebe verkauft, die mit dem Umgang vertraut sind. Wasserfeste Leime werden beispielsweise bei der Herstellung von Badezimmermöbeln verwendet.
  • Epoxidharz
    Bei Epoxidharzen handelt es sich um 2-Komponenten-Kleber, die ihre Klebekraft erst entwickeln, wenn die zwei Komponenten (Harz und Härter) vermischt werden. Dieser Holzleim ist wasserfest und sehr widerstandsfähig – er muss allerdings mehrere Stunden trocknen.
  • Glutin- oder Kaseinleim
    Diese Holzleime bestehen aus natürlichen Zutaten. Der Glutinleim besteht unter anderem aus Knochen und Haut. Der Kaseinleim besteht zu einem Teil aus Milcheiweiß und gelöschtem Kalk und zeichnet sich durch seine Wasserfestigkeit und Hitzebeständigkeit aus.
  • Expressleim
    Beim Verleimen von Bodenbelägen oder bei der Vor-Ort-Montage von Möbeln wird meist sogenannter Expressleim verwendet, der nach 5 bis 10 Minuten fest ist.
Tischlerei ABC: So werden Holzverbindungen geleimt

Die richtige Anwendung von Holzleim

Die richtige Raumtemperatur ist bei der Verarbeitung von Holzleim sehr wichtig, denn unter 6 bis 8°C hält der Leim die Holzteile nicht zusammen und kann keinen Klebefilm bilden.

Wählen Sie den passenden Holzleim für den Anwendungsbereich aus und beachten Sie, dass wasserfester Holzleim der Gruppe D3 zum Beispiel für Badezimmer, aber nicht für den Außenbereich geeignet ist. Für Gartenmöbel und andere Holzstücke, die der Witterung ausgesetzt sind, muss ein Holzleim der Beanspruchungsgruppe D4 verwendet werden.

Bevor der Holzleim verwendet wird, sollten die Holzteile gesäubert und von Verschmutzungen befreit werden.

Bitte beachten Sie, dass lackierte Flächen nur schwer geklebt werden können und dass bei Harthölzern der Holzleim immer auf beiden Flächen angebracht werden sollte. Tropenhölzer lassen sich ebenfalls sehr schwer verleimen, da aus der Oberfläche Öl austritt und dies die Funktion des Holzleims beeinträchtigt.

Tischlerei ABC: So werden Holzverbindungen geleimt

Im Anschluss wird der Holzleim dünn auf die sauberen Flächen aufgetragen und die Holzteile zusammengefügt. Damit der Kleber seine volle Wirkung entfalten kann, sollten beide Teile zusammengepresst werden. Das kann bei kleineren Gegenständen mit der Hand erfolgen, jedoch eignen sich Zwingen oder Gurte besser, denn je nach Holzleim muss eine gewisse Presszeit eingehalten werden. Halten Sie sich bei den Presszeiten an die Angaben des Herstellers auf der Packung, denn je nach Leimart fallen die Press- und Trocknungszeiten unterschiedlich aus.

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Der Holzleim wirkt, weil das Wasser, das im Leim enthalten ist, zum Teil verdunstet und zum größeren Teil in das Holz einzieht. Deshalb funktioniert Holzleim auf lackierten Holzteilen nur sehr schlecht, weil das Wasser nicht einziehen oder ausreichend verdunsten kann.

Bildnachweis:
unsplash: ©austin-park, ©dallas-reedy, ©jj-shev, ©rita-chou
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